Brady Critzer – THE WHISKEY Rebellion.

Die amerikanische Geschichte ist nicht gerade arm an interessanten Geschichten und Personen. Auch für die Whiskey-Welt trifft das zu. Brady Crytzers Buch handelt in seinen Abschnitten Heads, Hearts and Tails von der sogenannten „Whisky Rebellion“. Der jahrelange Unabhängigkeitskampf gegen die Kolonialmacht hatte die Finanzen der USA marodiert. Anschließende dürftige Handelsbeziehungen mit Großbritannien sowie noch nicht vorhandene Kreditwürdigkeit machten die Sache kaum besser. Deshalb schlug Alexander Hamilton, Finanzminister der jungen Republik, 1791 eine Steuer auf die Herstellung von Whiskey vor.

Was sich von föderalem Standpunkt aus vernünftig anhörte, sahen viele Amerikaner völlig anders: „Lange bevor Tennessee und Kentucky als Staaten etabliert wurden, war das westliche Pennsylvania Zentrum der Whiskey-Produktion in Nordamerika.“ Das Gebiet eignete sich mit seinen fruchtbaren Böden sehr gut für den Anbau von Getreide, vor allem Roggen. Whiskey, eher ungereifter Spirit, war aber nicht einfach ein Getränk, sondern für viele Farmer lebensnotwendig. Geographisch bedingt lebte man abgeschieden und die Möglichkeiten, Getreide zu verkaufen, waren begrenzt. Rye Whiskey wiederum konnte nicht verderben, leicht transportiert und gegen andere Dinge getauscht werden.

Große Produzenten konnten die Steuer leicht stemmen, zahlten pro Gallone. Kleinere aber traf es hart. Weil sie oft in entfernten Gegenden wohnten, verlangte Hamilton, abhängig von der Größe der Brennblase eine jährliche Flat Rate. Diese galt auch, wenn wenig oder nichts produziert wurde. Die Steuereintreiber wurden deshalb nicht eben freundlich behandelt, mehr als einmal geteert und gefedert. Als die Situation weiter eskalierte, mobilisierte Präsident George Washington mit 13.000 Mann eines seiner bislang größten Truppenkontingente, um die Rebellion niederzuschlagen.

Der Autor unterrichtet Geschichte an der Robert Morris University in Pennsylvania, und sein Buch ist so spannend erzählt wie der beste Krimi. Nach Abschluss der Lektüre bleibt nur der Wunsch offen, dass Crytzer bitte nach Möglichkeit weitere Whiskey-Themen aufgreift. Bis dahin gibt es ein halbes Dutzend weiterer seiner Bücher zu studieren.