Ian Wisniewski – A Passion for Whisky.

Rauchkopf, Torfkopf, Torffanatiker! Übersetzungen der Begriffe Smokehead, Peathead und Peatfreak klingen für ein deutsches Ohr nicht allzu positiv. Macht nichts, Hauptsache, die diversen Abfüllungen munden uns! So sieht es auch Whisky-Experte Ian Wisniewksi, bekannt unter anderem für sein hervorragendes „Whisky Dictionary“. Sein neues Werk heißt „A Passion for Whisky“ und ist mit wieder großer Leidenschaft für den Gegenstand verfasst.

In dem schmuck aufgemachten, solide gebundenen und ansprechend illustrierten Buch widmet er sich auf etwa 150 Seiten den mittlerweile 13 Betrieben. Doch zuvor stellt er die Frage, wie es zum kometenhaften Aufstieg der Hebridenwhiskys kam. Dazu trugen vor etwa 30 Jahren seltene Abfüllungen von Diageo und verschiedenen Independent Bottlers bei, aber auch das Islay Festival.

Das Kapitel „Ingredients, climate and the production process“ hat es ebenfalls in sich. Einem Thema, über das man schon viel und oft lesen konnte, gewinnt der Autor völlig neue Facetten ab. Besonders spannend ist der Abschnitt über Islays speziellen Torf: „Islay peat contains deluxe levels of different mosses, of which sphagum (Torfmoos; F.W.) is the most prominent and the most instrumental, together with grasses, bog myrtle, heather and significant levels of seaweed. Sand is also a component.” Weitere Fakten, über die Länge einer peat bank, das Handwerkszeug zum Stechen etc., sind von bemerkenswerter Genauigkeit, zeugen von solider Recherche.

Vier neue Destillerien gibt es und ihre Eigentümer könnten unterschiedlicher kaum sein. Ili im Westen, südlich von Bruichladdich, wurde vom Deutschen Bertram Nesselrode und seinem Nachbarn, Farmer Scott McLellan, gegründet. Hinter Laggan Bay stehen die Islay Boys, seit 2016 unabhängige Abfüller und Ileachs, also gebürtige Einwohner Islays. Port Ellen ist bekanntermaßen unter Diageos Dach und Portintruan, sprich Port-nah-truan, gehört Sukhinder und Rajbir Singh, den Brüdern, die die Whisky Exchange etablierten.

Wir bekommen des Weiteren Tasting Notes zu ausgewählten Tropfen. Listen technischer Details lässt der Autor aber bewusst außen vor. Sie lassen sich anderweitig nachlesen. Wiesniewski geht es um Personen und das Charakteristische jeder einzelnen Destille. Ein glänzendes Buch!