Ingvar Ronde – Malt Whisky Yearbook 2024

Wir Whisky-Fans können dankbar sein, dass Ingvar Ronde immer wieder die geradezu herkulische Aufgabe übernimmt, ein Malt Whisky Yearbook herauszugeben. Die neunzehnte Ausgabe liegt nun vor und enttäuscht ebenso wenig wie die Vorgänger. Mehr als 200 Tasting Notes, 500 Farbfotos und 821 Malt Whisky Destillerien aus der ganzen Welt sind enthalten. Viele Produzenten kaufen das Buch mittlerweile für ihre tour guides, brand ambassadors und sales people.

Im einführenden Teil des Buches gibt es ein halbes Dutzend profunder Artikel. Los geht´s mit Australien. Vor knapp 20 Jahren gab es im Land down under gerade einmal fünf Whisky-Destillen, wie uns Whisky-Autor Andrew Derbidge informiert. Heute sind es mehr als hundert! Eine Institution wie die schottische SWA existiert nicht, sodass die Produzenten große Freiheit genießen, was Getreideauswahl, Fermentationsmethode, Brennblasen, Destillationstechniken etc. betrifft. Mälzen und Fermentieren können beispielsweise an benachbarte Brauereien ausgelagert werden. Zwei Whisky-Stile lassen sich unterscheiden: „spirit-driven“ und „oak-driven“. Variante eins umfasst einen Scotch-ähnlichen Stil. Malt, New Make und Fass leben harmonisch miteinander. Variante zwei meint Abfüllungen, die in Ex-Wein- und Ex-Süßweinfässern gelagert wurden. Das jeweilige Holz dominiert den Spirit und bestimmt so den Charakter maßgeblich: „They are full-bodied and intensely-flavoured; often ridiculously dark in colour. When done well, they can be truly delicious; other examples occasionally fall into the trap of being too dry and tannic, or they simply come across as highly-alcoholic fortifieds. Nonetheless, they have their fans.“

In den Hauptteil des Buches (Beschreibungen der schottischen Malt-Whisky-Destillen) sind weitere sechs Artikel eingestreut. Knapp und präzise geben die Autoren, darunter Sukhinder Singh, Paul John und Alan Winchester, Antwort zu „The state of whisky“. Bei „New Distilleries“ finden sich Porträts von „8 doors“ in John O´ Groats, „Dunphail“ nähe Forres, „Moffat“ in den Lowlands, „Port of Leith“ (Edinburgh) und „Uile-bheist“ in den nördlichen Highlands und, und, und... Es ist ein Glück, dass wir etwas Zeit haben, um zu schmökern, zu genießen und zu studieren, bis das neue Jahrbuch erscheint.