Globalisierung, die man schmecken kann!

Arnold André

Bei dem Stichwort „Globalisierung“ werden die meisten von uns an eng verzahnten Welthandel denken, an freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen, beschleunigten Transfer von Menschen, Ideen und Kapital. Hightech-Produkte kommen einem in den Sinn, deren Komponenten aus der ganzen Welt stammen, und längst schon integraler Bestandteil unseres Alltagslebens sind. Von Lars von Rehbinder.

 

Doch abgesehen von der enormen Dynamik und der Geschwindigkeit, die der Welthandel aufgenommen hat, ist das alles nicht ganz so neu, wie es uns oft scheint. Denn produziert und gehandelt wurde immer schon global. Ein gutes Beispiel hierfür sind Zigarren. Das weiß kaum jemand besser als Stefan Gerkens.

 

Der Tabak-Einkäufer von Arnold André ist seit Jahrzehnten weltweit unterwegs, um aus den besten Anbaugebieten der Welt die Tabake für die edlen Produkte des international renommierten Zigarrenproduzenten aus dem westfälischen Bünde zu finden. Seine Reisen führen ihn dabei durch nahezu den gesamten „Tabakgürtel“, den Ecken der Welt also, in denen Tabakanbau auf höchstem Niveau möglich ist. Dazu gehören neben der Dominikanischen Republik auch Brasilien, Kolumbien, Kuba, Honduras, Nicaragua, Ecuador oder auch Indonesien.

 

Tabak – ein robustes Pflänzchen!

Die Kriterien, nach denen die Tabake ausgewählt werden, sind dabei vielschichtig: „Anbaugebiet und Tabaksorte spielen ebenso eine Rolle wie Qualitätsgrad, Tabakfarbe und Verfügbarkeit“, erläutert Gerkens.


Durch den sich deutlicher abzeichnenden Klimawandel sei sein Job zudem komplexer geworden. „Ein Naturprodukt wie Tabak ist grundsätzlich robust, dennoch ist er anfällig für Wirbelstürme und Dürreperioden, die sich unmittelbar auf Qualität und Menge auswirken können. Daher müssen wir unsere Einkaufspolitik sehr langfristig auslegen, auch, um unseren Kunden immer verlässlich auf allerhöchstem Niveau eine gleichbleibende Produktqualität bieten zu können.“

 

Um das zu erreichen, ist Arnold André noch einen Schritt weiter gegangen: Bereits im Jahr 2011, und damit fast 200 Jahre nach Unternehmensgründung, beschloss Arnold André, eine der modernsten Zigarrenfabriken in Santiago de los Caballeros - mitten im fruchtbaren Cibao-Tal, einem der weltweit legendärsten und größten Anbaugebiete für allerfeinste Tabakblätter - in der Dominikanischen Republik zu errichten.

 

Perfektes Handwerk

Eine sehr gute Entscheidung, wie sich schnell zeigen sollte: Die mittlerweile mehr als 450 lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere die Torcedores, verfügen über ein enormes Wissen rund um Tabak und über beeindruckende handwerkliche Fähigkeiten, um die hohen Qualitätsansprüche von Arnold André perfekt umsetzen zu können.

 

Daher ist es kaum verwunderlich, dass bereits vier Jahre später die Fertigung bei Arnold André Dominica deutlich ausgeweitet wurde und seit 2015 ein Großteil der handgerollten Zigarren sowie einige der neu auf den Markt gebrachten Marken aus der Manufaktur in Santiago de los Caballeros stammen.

 

Dazu gehören neben Buena Vista, Montosa und Parcero, natürlich auch die exklusiven Carlos André Family Reserve Longfiller wie die Carlos André Cast off mit einer Einlage aus der Dominikanischen Republik und Brasilien, dem Umblatt aus Mexiko und einem 5 Jahre gereiften Deckblatt aus Ecuador und die würzigere Carlos André Airborne für die ebenso ein fünf Jahre gereiftes H 2000-Deckblatt Verwendung findet. Allesamt kleine, handgefertigte Meisterwerke - und genussvolle Globalisierung, die sich auf den Geschmack auswirkt.

Bezugsquelle

Arnold André
www.alles-andre.de

 

Autor

Lars von Rehbinder

Bilder zum Artikel:

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