Anzeige: Laphroaig Elements 3.0
They have done it again!

Die Elements-Serie bei Laphroaig geht in die dritte Runde. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem deutschen Brand Ambassador zu sprechen und beleuchten zudem näher, was es mit der Elements-Reihe auf sich hat. Von Bernhard Schäfer.
Leider – oder zum Glück – habe ich ja noch aktiv eine Zeit erlebt, in der ein Freund von Laphroaig nicht viele Möglichkeiten hatte, die Freude an dem wohl bekanntesten Whisky von Islay zu zelebrieren. Warum? Weil es schlichtweg nur einen Laphroaig mit zehn Jahren Reifezeit gab. Nun, beinahe – denn wer sich Ende der 1980er- oder Anfang der 1990er-Jahre auf den Weg zur Insel Islay machte, konnte vor Ort einen 15-jährigen Laphroaig erwerben – den mit der großen roten 15 auf der Flasche. Je nachdem, wo man sucht, kostet dieser nun irgendwas zwischen 1.000 € und 2.000 €. Die Lage hat sich seit Jahren grundlegend geändert: Heute hat man – auf der offiziellen Webseite – schon Zugriff auf 18 Varianten. Ganz zu schweigen von Händlern und Auktionen. Kurz vor dem Islay Whisky Festival kam nun ein neuer, der dritte aus der Elements-Reihe, auf den Markt.
Was macht die Elements-Reihe besonders?
Zur Elements-Reihe etwas Grundlegendes vorneweg, denn das ist wirklich etwas Besonderes: Alle schottischen Whiskyhersteller legen – zumindest soweit mir bekannt – immer allergrößten Wert darauf, dass sich das frische Destillat, also der New Make, für einen Whisky nicht verändert. Vor Jahren war ich einmal Zeuge, als in einer Brennerei etwas schief ging. Zufällig war der Masterblender mit vor Ort.
Ich wollte damals nicht in der Haut des Stillman stecken, dem der Fehler unterlaufen war. Umgangssprachlich formuliert: Da brannte die Hütte. Also das allgemeine Gesetz lautet: New Make gleich, am Destillat wird nicht gerüttelt – der Spaß mit sensorischen Varianten kommt vom Fass und der Zeit.
Da ist die Elements-Serie nun das Besondere, der Einäugige unter den Blinden sozusagen. Denn hier wird am und mit dem New Make experimentiert. Die Frage war, wie sich der Charakter von Laphroaig entwickelt, wenn mit den Herstellungsmethoden in der Destillerie auf Islay experimentiert wird.
1, 2 oder 3 – du musst dich entscheiden
Wir erinnern uns: Bei Elements 1.0 wurde bereits mit dem Maischeprozess experimentiert. Die Maische hatte eine 55-stündige Gärzeit und war eine Kombination aus „zwei Arten Cloudy Wort“, die Maische war also ganz trüb und „halb trüb“. Trübe Würze ist der Standard. Zudem kam das verwendete Malz zu 100 % von Islay.
Beim Elements 2.0 wurde die Gärzeit verlängert. Statt 55 Stunden wurden für die Herstellung dieses Whiskys eine Reihe längerer Gärungen angesetzt, wobei die längste bis zu fast 5 Tage (115 Stunden) in speziell belüfteten Bottichen dauerte, die dem früheren (wirklich früheren) Fermentationsverfahren nachempfunden sind. Frühere Verfahren sind so eine Sache – eben meist vergangen, aber nicht verkehrt. Vor Jahren hatte ich den damaligen Brennereimanager John Campbell gefragt, welcher der „beste“ Laphroaig war, den er getrunken hatte. Er überlegte nicht lange: „Ein 10 Jahre alter Laphroaig aus den 1960er-Jahren war für mich etwas ganz Besonderes. Er hatte alles, was man sich von einem perfekten Laphroaig wünschen würde.“ Da waren sie also, die traditionellen Methoden.
Alle guten Dinge sind drei? Elements 3.0
Offiziell ist die Aussage, wie der Whisky entstanden ist: „Durch ein intensiveres Torffeuer im Trockenofen der Mälzerei“. Beim normalen Laphroaig wird die Gerste ja relativ kühl gedarrt. Hier kann man nun spekulieren, ob das Feuer in der Kiln absichtlich sehr viel stärker war oder ob der verantwortliche Mitarbeiter an der Kiln eine längere Frühstückspause gemacht und das Feuer nicht kontrolliert hat. Letzteres finde ich ja etwas romantischer – nach dem Motto: „It’s not a bug, it’s a feature“. Es spielt für den Genuss auch keine Rolle. Das Ergebnis war ein längerer Darrprozess bei einer höheren Temperatur. Dennoch muss der Darrprozess für den 3.0 den Charakter des Malzes verändern. Wie stark es wirklich anders wurde, war leider nicht herauszubekommen. Allerdings ging es laut Brand Ambassador Mark Armin Giesler nicht so weit, dass das Malz dunkler wurde, also ein Teil bereits karamellisierte und dadurch der Ertrag geringer wurde. Es war immerhin stark genug, dass es für einen Extra-Laphroaig, eben den Elements 3.0, passend war. Der Whisky wurde dadurch rauchiger und torfiger, hat aber dennoch eine schöne Fruchtigkeit.
Der experimentelle Charakter von Laphroaig wird zur UVP von 172,90 € angeboten. Über das Alter der feinen Tropfen ist nichts zu erfahren, aber es handelt sich nun mal um eine wirkliche Besonderheit. Die Limitierung und das experimentelle Verfahren machen ihn zweifellos zu einer Ausnahme. Bisher hatte ich die Varianten 1.0 und die 2.0 im Glas, und als alter (langjähriger und in Ehren ergrauter) Laphroaig-Fan fand ich beide wirklich gelungen. Eine Bemerkung zum Schluss: Es gibt durchaus Gerüchte, dass nach der 3.0 noch eine 4.0 Abfüllung kommen könnte.
Innovation trifft Tradition
Ein Gespräch mit Mark Armin Giesler über die Laphroaig Elements-Serie
Mark Armin Giesler repräsentiert Laphroaig in Deutschland als Brand Ambassador – und bringt dafür eine bemerkenswerte Biografie mit. Neun Jahre lang arbeitete er direkt in schottischen Brennereien und zählt damit zu den wenigen Deutschen mit praktischer Produktionserfahrung vor Ort. Seine authentische Art, sein rheinland-pfälzischer Humor und seine tiefe Verbundenheit mit Schottland machen ihn für viele zum idealen Botschafter der Islay-Ikone.
Lieber Mark, was gibt es Neues bei Laphroaig?
Die Brennerei Laphroaig befindet sich in einer spannenden Phase der Weiterentwicklung. Unter der Leitung von George Campbell, unserem Destillerie-Manager, werden bedeutende Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten getätigt. Dies wird es uns in Zukunft ermöglichen, die Verfügbarkeit unseres klassischen Kernsortiments auszubauen, ikonische Abfüllungen wie Càirdeas nachzuhalten und neue innovative Serien wie unsere „Elements“ weiterzuentwickeln.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Abfüllungen?
Jede Abfüllung von Laphroaig hat ihren eigenen Charakter und ihre eigene Geschichte. Die Càirdeas-Serie beispielsweise richtet sich an unsere treuen Anhänger und bietet jährlich wechselnde, limitierte Editionen mit besonderen Fassreifungen. Die Elements-Serie hingegen ist unser Spielplatz für Experimente in der Produktionstechnik. Detaillierte Produktbeschreibungen und Tasting-Notes finden sich auf unserer offiziellen Website und bieten einen umfassenden Überblick über die spezifischen Merkmale jeder Abfüllung.
Du hast selbst einige Jahre in schottischen Destillerien gearbeitet. Was begeistert dich an der Elements-Serie?
Als ausgebildeter Mashman und Stillman fasziniert mich die Möglichkeit, mit den verschiedenen Parametern des Herstellungsprozesses zu experimentieren. Die Elements-Serie ist meines Wissens einzigartig, da sie als Originalabfüllung einer Brennerei gezielt mit Aspekten wie Maischezusammensetzung, Gärzeiten und Trocknungsmethoden der Gerste spielt. Die Verpackungen jeder Edition sind zudem informativ gestaltet und geben Einblicke in Details wie das Produktionsteam, verwendete Maischemengen
und Hefearten.
Kannst du uns etwas über das Alter, das Fassmanagement und die Abfülltechnik sagen?
Das genaue Alter der Whiskys in der Elements-Serie wird von unserem Master Blender bewusst nicht kommuniziert, da der Fokus auf den experimentellen Produktionsmethoden liegt. Das Fassmanagement steht bei unserer Elements-Serie ebenfalls nicht im Vordergrund. Alle Editionen reifen ausschließlich in Ex-Bourbon-Fässern und werden in Fassstärke abgefüllt, ohne Kaltfiltration und ohne Zusatz von Farbstoff. Dies gewährleistet eine gewisse Vergleichbarkeit und Authentizität in der Darstellung der experimentellen Einflüsse.
Wird es weitere Editionen in der Elements-Serie geben?
Es gibt Pläne für eine vierte und abschließende Edition der Elements-Serie. Details dazu kann ich derzeit noch nicht verraten, aber sie wird erneut spannende Einblicke in die Welt der Whiskyproduktion bieten und einen anderen Aspekt unseres Charakters aufzeigen.
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