Studienreise 2023

Segel setzen Richtung Whisky

Seit 2011 setzt Der Whisky-Botschafter jährlich die Segel, um die schottischen Inseln und Ihre Whiskys umfangreich zu studieren. Nach einer pandemiebedingten Pause von drei Jahren setzte die Thalassa dieses Jahr endlich wieder Ihre Segel. Unser Reiseleiter Laurenz Rosenberg blickt zurück auf eine abwechslungsreiche Studienreise, bei der es zur Überraschung unserer Leserinnen und Leser sogar nach Irland ging.

 

Die Reise begann in Troon bei klassisch schottischem Wetter. Am Ende des langen Hafens sah man bereits die drei Masten der Thalassa, die mich mit Vorfreude auf die kommende Woche erfüllten. Zu meiner Freude als Reiseleiter und Organisator sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer rechtzeitig angekommen. An Board der Thalassa begrüßten wir 27 abenteuerlustige Mitreisende auf der Suche nach gutem Whisky und Erinnerungen fürs Leben. Sie wurden per Losverfahren ausgewählt da die Zahl der Anmeldungen die Anzahl der Kabinen deutlich überschritt.

 

1. Tag: Isle of Arran

Nach der ersten erfolgreich überstandenen Nacht auf See stellte sich ein erstes Gefühl der Entspannung ein. Unsere Reisegruppe ist gespannt, was der Tag für Sie bereithält. Nach einem wunderbaren Frühstück machten wir uns mit dem Beiboot in kleinen Gruppen auf den Weg Richtung Brodick auf die Isle of Arran. Hier war Zeit, die Stadt sowie den Arran Coastal Way zu erkunden. Um die Reise entspannt beginnen zu lassen, haben wir den ersten Tag mit einem privaten Tasting auf dem Schiff in Richtung Ballycastle verbracht. Gemeinsam studierten wir sieben Insel-Whiskys wie z. B. von der Lochranza Destillerie. Zur Mittagszeit klarte der Himmel dann endgültig auf und die Thalassa hisste die Segel in Richtung Ballycastle.  

 

2. Tag: Bushmills, Giants Causeway, The Dark Hedges

Am zweiten Tag unserer Reise erreichten wir bereits die irische Küste. Unser Ziel: Die Bushmills Destillerie in Irland. Gut erholt und voller Vorfreude machten wir uns mit einem Shuttle-Bus auf den Weg in Richtung Bushmills. Hier durften wir in zwei Gruppen eine hoch moderne Produktion kennenlernen. Es war beeindruckend zu sehen, wie eine Destillerie mit mehr als 200 Jahren Tradition solch industrialisierte Prozesse in die Herstellung eines weltweit bekannten Whiskys implementiert hat. Keine Frage, die Teilnehmer waren zuerst etwas kritisch gegenüber der Produktion eingestellt, was jedoch im Anschluss an die umfangreiche Erkundung der Destillerie sowie einem Tasting der unterschiedlichen Whiskys verflog. Im Tastingraum der Destillerie konnten sich die Teilnehmer verschiedene Bushmills Whiskys aussuchen und genießen. Im Anschluss haben wir auf Wunsch unserer Gäste spontan noch den Giants Causeway, welcher aus den bekannten sechseckigen Basaltsteinen besteht, sowie Dark Hedges, welche aus der Serie Games of Thrones bekannt sind, besichtigt. Im Anschluss ging es wieder an Board der Thalassa zurück nach Schottland in Richtung Port Ellen.

 

3. Tag: Bowmore, Bunnahabhain, Hochzeit

Bei wunderbarem sonnigem Wetter startete der dritte Tag der Reise. Mit einem privaten Bus ging es zur Bowmore Distillerie. Hier wurden wir von unserer Tour-Führerin Kim ausgesprochen herzlich in Empfang genommen. Sie führte uns durch das gesamte Unternehmen und hatte auf jede unserer Fragen eine Antwort parat. Mit ihr durften wir auch richtig anpacken und das Getreide in den Lagerhäusern auf den sogenannten Malting Floors wenden und die Feuchtigkeit testen. Im Anschluss gab Sie uns ein Tasting im Keller des Warehouses hinter abgeschlossenen Gittern. Wir degustierten verschiedene Whiskys, welche nicht auf dem Markt verfügbar sind. Der Besuch endete mit einem Bowmore Dram von 25 Jahren. Jedoch war es nicht das letzte Mal, dass wir im Verlauf unserer Reise auf Kim treffen werden... Da eine Destillerie selten allein kommt, machten wir uns im Anschluss auf den Weg zu Bunnahabhain. Die Bunnahabhain Destillerie beeindruckt durch eine wunderschöne, abgelegene Lage. Auch hier haben wir eine lehrreiche Führung über das Gelände bekommen und abschließend ein gemeinsames Whiskytasting im direkt am Meer gelegenen Gastraum genoßen. Am Abend ging es zurück an Board. Hier stand besonders für Zwei von uns, ein lebensveränderndes Event bevor. Mit frischen Austern, Wein und Whisky begrüßte unser Kapitän zwei unserer Teilnehmer im Bund der Ehe. Die Überraschung war für alle gelungen und sogar Heiraten ist auf dieser Studienreise möglich. Es folgte ein wundervoller Abend, welchen wir gemeinsam feierten.

 

4. Tag: Ardbeg, Lagavulin, Laphroaig

Nach einem schottischen Frühstück mit Speck und Eiern machten wir uns auf den Weg zur Ardbeg Destillerie. Hier liegt nicht nur die Destillerie, sondern es beginnt auch ein beeindruckender Wanderweg zur Laphroaig Destillerie. Wir besuchten an einem einzigen Tag die Destillerien Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig und genossen nebenbei den Wanderweg zwischen den Destillerien. Als letzte Station wartete Laphroaig, hier trafen wir mit Kim ein bekanntes Gesicht. Sie gab uns erneut eine lehrreiche Führung durch die traditionsträchtigen Mauern von Laphroaig. Wie sich herausstellte ist Kim als Islay Ambassador tätig und betreut qua ihrer Position mehrer Destillerien. Als Reisegruppe des Whiskybotschafters hatten wir das Vergnügen, gleich vier nicht auf dem Markt erhältliche Whiskys zu verkosten. Mit dem Geschmack eines torfigen Laphroaigs auf der Zunge und dem Wind im Rücken ging es unter gehissten Segeln auf den Weg zur Isle of Jura.

 

5. Tag: Jura, Mittagessen

An der Isle of Jura angekommen gehen wir direkt zur Jura Distillery. Die Führung war in drei Stationen unterteilt. Ein Tasting im Warehouse, wo wir uns über den Whisky ausgetauscht haben, eine Führung durch die Gemäuer und „Highlandgames“, wo wir mehr über die Insel mit ihren lediglich knapp 200 Einwohnerinnen und Einwohnern erfahren konnten. Abschließend wurden wir von Sam Robb, dem Brand Home Manager von Jura, und Andrew Lennie, Brand Ambassador von Whyte & Mackay zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Es war ein großartiges Erlebnis und der Blick aufs Wasser, während man sich gemeinsam über den Whisky austauschte, ist unvergesslich. Ich hoffe, es war nicht meine letzte Reise nach Jura…

 

6. Tag: Springbank Disitllery

Am letzten Tag unseres Segeltrips machten wir uns auf den Weg nach Campeltown zur Springbank Des-tillerie. Der Andrang vor der Destillerie war groß, denn zeitgleich ging das Campbeltown Whisky Fes-tival vonstatten. Ein Festival, welches die Destillerien der Stadt gemeinsam veranstalten. Ohne viel Wartezeit holte uns der Guide ab und führte uns durch die Springbank Destillerie. Zur Überraschung unserer Reisegruppe haben wir hier ein Treffen mit unserem Chefredakteur Heinfried Tacke eingefädelt. Mit ihm gingen wir über das Festival und es folgte ein fachkundiger Austausch über die Verkostung und Herstellung von Whisky. Als Ausklang hatte dann jeder nocheinmal ausgiebig Zeit, um Campbeltown zu erkunden. Zum Abschluss unserer Reise in Troon gab es traumhafte Langustini, welche uns ein Fischer direkt zum Boot gebracht hat. Als besondere Überraschung der Natur haben wir kurz vor Troon Besuch von mehreren Seehunden bekommen, welche sich an den Überbleibseln unseres Abendessens bedienten. In Troon angekommen verbachten wir den letzten Abend gemeinsam mit dem Genuss des ein oder anderen Whiskys, aus den Destillerien unserer Reisestationen.

 

Rückblickend war die Reise ein voller Erfolg. Wie sind zu einem richtigen Team geworden und teilen eine Vielzahl unvergesslicher Erlebnisse. Der Dank gilt unserer Crew wie auch unseren Mitreisenden, die mir alle in Erinnerung bleiben, denn jeder und jede einzelne Person hat die Reise erst so schön gemacht, wie sie dann war. Ich freue mich bereits auf nächstes Jahr, wenn die Thalassa wieder im Rahmen unserer Studienreise in See sticht.

 

Autor

Laurenz Rosenberg

 

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