Whisky aus der Getreidekammer

Kingsbarns Lowland Whisky

In der malerischen Region Fife rund um St. Andrews befindet sich mit Kingsbarns eine von Schottlands jungen Destillerien. Gegründet im Jahr 2015, erschien 2024 mit einer 8-jährigen Abfüllung der bislang älteste Whisky von Kingsbarns auf dem Markt. Die Whiskys sind neu über den deutschen Importeur Kammer-Kirsch erhältlich. Kingsbarns Gründerin Isabella Wemyss gewährte uns vor Ort einen spannenden Einblick in die Farm-Destillerie. Von Johannes Hohloch.
 

Wir lassen Edinburgh hinter uns und fahren rund eine Stunde in die Region Fife. Das Land ist gesäumt von endlosen Getreidefeldern. Ab und zu sieht man ein Landgut oder etwas Grün. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um einen Golfplatz handelt, ist nirgendwo höher als in dieser Gegend. Die erste urkundliche Erwähnung des Golfsports in St. Andrews stammt aus dem Jahr 1552. Der erste Golfclub im Ort wurde 1754 gegründet.

 

Aufgrund der vielen Getreidefelder gilt die Region auch als Kornkammer Schottlands. Vor der Gründung von Kingsbarns machte sich die Wemyss Familie bereits einen Namen mit der Gründung von Wemyss Malts im Jahr 2005 durch William Wemyss. Das unabhängige Familienunternehmen steht für eine besondere Auswahl an Single Malts und Blended Whiskys aus Schottland. Wemyss Malts bietet kräftige, geschmackvolle Blended Malts und Single Cask Abfüllungen. Auch diese Whiskys sind ab sofort beim neuen Importeur Kammer-Kirsch in Deutschland erhältlich.

 

Nach einigen Jahren in der Whisky-Industrie folgte jedoch der Wunsch nach einer eigenen Destillerie in der wirtschaftsstarken Region der schottischen Lowlands. Nach einer Planung von rund drei Jahren folgte der Bau der Kingsbarns Destillerie und die Fertigstellung im Jahr 2015. Die Kingsbarns Distillery befindet sich an der schottischen Ostküste und stellt heute charaktervolle Lowland Single Malts her. Dabei setzt das Team um Distillery Manager Peter Holroyd auf lokal angebaute Gerste und reines Wasser aus eigener Quelle. Pro Woche werden rund 27.000 Tonnen Getreide angeliefert.


Im Jahr 2024 wurde die jährliche Produktion bereits auf rund 300.000 Liter ausgebaut. Pro Tag werden somit rund zehn Fässer Whisky abgefüllt. Der Ansatz der Brennerei besteht aus einer langen Fermentation zwischen 72 und 120 Stunden und einem Destillationsprozess von acht Stunden in der Washstill gefolgt von sechs Stunden in der Spiritstill. Ein vergleichsweise langer Prozess, der dem Ziel dient, den fruchtig-typischen Lowland-Charakter zu erreichen. Der New Make wird dann in ausgewählten Fässern zur Vollendung gereift. Hier erhalten die Single Malts von Kingsbarns ihre raffinierte Eleganz und reihen sich ein in den fruchtigen Stil der Lowlands.

 

Die Whiskys von Kingsbarns

Der Verkostungsraum von Kingsbarns befindet sich im 1. Stock der Destillerie und ist mit einer großzügigen Holztafel ausgestattet. Isabella Weymss ist zusammen mit ihrem Bruder William Wemyss nicht nur die Gründerin von Kingsbarns, sondern auch die Masterblenderin der Destillerie. Sie präsentiert uns persönlich die Whiskys von Kingsbarns. Unser Tasting beginnt mit dem Doocot. Er ist benannt nach einem früheren Taubenschlag, der heute den Mittelpunkt des historischen Gebäudeteils der Destillerie bildet. Der Whisky wird fünf Jahre in American Oak Fässern aus der bekannten Heaven Hill Distillery aus Amerika gereift. Die Destillerie ist bekannt für ihre hochwertigen Abfüllungen und Fässer. Das Ergebnis ist ein fruchtiger Whisky mit dezent holzigen Noten von amerikanischer Eiche.

 

Fortgeführt wird das Tasting mit dem Kingsbarns Balcomie. Der Whisky ist nach dem gleichnamigen Golfplatz im Kingdom of Fife benannt. Der Balcomie reift ausschließlich in ehemaligen 1st Fill Oloroso Sherry-Fässern, die den fruchtig-floralen Kingsbarns Lowland-Charakter um sanfte Sherrynoten erweitern. Der Whisky wird in einem Alter von 5 Jahren und mit 46% Vol. abgefüllt. Im Anschluss verkosten wir den Coaltown, eine Reminiszenz auf den Familienbesitz, der sich ebenfalls an der schottischen Ostküste befindet. Der Coaltown wurde für 7 Jahre gereift und ebenfalls mit 46% Vol. abgefüllt. Neben der Reifung in American Oak-Fässern wird der Whisky in einem Ex-Peated Cask vollendet. Das Finish übt einen sehr angenehmen Einfluss auf den Whisky aus, wobei ein schön eingebundener Torf-Rauch entsteht. Zum Abschluss des Tastings präsentiert uns Isabella Wemyss mit dem Distillery Reserve die neueste Abfüllung von Kingsbarns und zugleich den ältesten Whisky, der jemals von der Destillerie veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um einen 8-jährigen Whisky in Fassstärke von 58,2% Vol. Der Single Malt Whisky ist reich an würzigen und fruchtigen Aromen wie Zimt und Nelken sowie Pfirsich und Aprikose. Der Distillery Reserve 2024 ist auf 3.000 Flaschen limitiert und zu einem fairen UVP von 70,- € ab  sofort in Deutschland erhältlich.

 

Kingsbarns Distillery Manager Peter Holroyd fasst unser Gespräch abschließend zusammen: „Wir verwenden lokal angebaute Gerste und mineralreiches Wasser, das direkt unterhalb der Brennerei gewonnen wird. Wenn man dies mit den hochwertigen Oloroso-Fässern kombiniert, in denen die Flüssigkeit reift, erhält man einen perfekt ausbalancierten Lowland-Whisky, der ein wahrer Genuss ist.“

 

Zwischen St. Andrews und Edinburgh

Die Reise des Whisky-Botschafters zur Kingsbarns Destillerie in die Region Fife war ein echter Genuss. Mit der langen Küstenlinie und den vielseitigen Golfplätzen handelt es sich um ein echtes Mekka für Golfer und zugleich um eine der schönsten Regionen Schottlands. Hier bekommt man all das, was dieses Land so besonders macht. Die Kingsbarns Distillery ist eine echte Bereicherung für die schottische Region Fife und bietet sich aufgrund ihrer guten Anbindung zwischen Edinburgh und St. Andrews bei einer Reise in diese Region als Zwischenstopp an. Master Blender Isabella Wemyss und Distillery Manager Peter Holroyd empfangen einen mit offenen Armen in der schottischen Lowlands Distillery Kingsbarns.  

 

Bild/Bezugsquelle

Destillerie Kammer-Kirsch GmbH
www.kammer-kirsch.de

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